Anerkennung

Anerkennung bezeichnet den Prozess der Identifikation von Differenz, der wechselseitigen Achtung dieser Differenz und der Entwicklung von Möglichkeiten, wie Menschen und Kollektive als unterschiedliche Gleichwertige selbstbestimmt an gesellschaftlichen Prozessen und Ressourcen teilhaben können. Voraussetzung für selbstbestimmte Partizipation ist, dass Handlungen, Fähigkeiten, Erfahrungen, Interessen, Subjektpositionen und Eigenschaften von Menschen gesellschaftlich, institutionell und zwischenmenschlich gewürdigt werden. Die gegenseitige Anerkennung ist wesentlich für das gemeinsame Leben in Schule, Beruf, Freizeit usw. Haben Menschen aufgrund von Restriktionen, Stereotypisierungen, Anpassungs- oder Integrationsforderungen und Diskriminierung nicht die Möglichkeit, sich in ihrer Vielfalt zu zeigen und ihre Potenziale zu entfalten, können sie weder als Person oder Kollektive erkannt werden noch sich selbst (an)erkennen. Anerkennung, Identitätsbildung und gelingendes Zusammenleben sind also eng miteinander verschränkt. Wird Anerkennung verweigert, können daher Kämpfe um Anerkennung entstehen.