Veranderung

Siehe Othering


Verbündet-Sein

Siehe Solidarität


Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Siehe Migrant*innenselbstorganisation


VJM

Siehe Migranten*innenselbstorganisation


Volk

Siehe Ethnie


Völkischer Nationalismus

Im völkischen Nationalismus wird ein ethnisierender bzw. rassifizierender Volksbegriff mit nationalistischen Denkkategorien verbunden: Nicht die Staatsbürgerschaft entscheidet, wer zum „Volk“ und zur „Nation“ gehört, sondern „Abstammung“ und „Rasse“. Daher können Schwarze, jüdische oder muslimische Deutsche in dieser Denkweise nicht existieren und wird Zuwanderung als Gefahr betrachtet, da sie die Homogenität und das Wesen der völkisch definierten Gemeinschaft bedroht. Diese völkisch nationalistische Erzählung drückt sich auch in den extrem rechten Kampfbegriffen der „Umvolkung“ und des „großen Austauschs“ aus, die in der Regel mit strukturell oder offen antisemitischen Verschwörungserzählungen verknüpft werden. Zudem ist der völkische Nationalismus inhärent totalitär, da die rassistische Vorstellung des Volkes mit der Forderung nach einem starken Staat einhergeht, der die Homogenität des Volkes (auch mit Gewalt) durchsetzt. Das „völkisch-nationale“ Kollektiv erscheint wichtiger als individuelle Interessen und Rechte. Bei völkischem Nationalismus handelt es sich um eine rassistische Blut-und-Boden-Ideologie, die klassischerweise von extrem Rechten bedient wird, aber auch im Mainstream anschlussfähig ist. Bspw. findet sie sich partiell auch im deutschen Staatsbürgerschaftsrecht wieder.  

Siehe auch Rassismus


Vorurteil

Vorurteile sind negative oder ablehnende Einstellungen einem Menschen oder einer Menschengruppe gegenüber. Anderen werden dabei infolge stereotyper Vorstellungen bestimmte und zumeist negative Eigenschaften zugeschrieben, die sich aufgrund von Starrheit und gefühlsmäßiger Aufladung selbst bei widersprechender Erfahrung nur schwer korrigieren lassen. Viele Vorurteile gegenüber Minderheiten (z. B. Juden, Schwarze, Sinti*zze und Rom*nja) sind historisch tradiert und werden in den Medien, in Schulbüchern und in der Alltagssprache reproduziert. Der Begriff wird aus rassismuskritischer Perspektive inzwischen kritisiert. Denn er und die entsprechende Vorurteilsforschung tendieren erstens dazu, rassistische Einstellungen als individuelles Problem oder Falschinformation erscheinen zu lassen. Sie können dadurch zweitens die Frage nicht befriedigend beantworten, warum rassistisches Wissen sozial geteilt und gesellschaftlich so weit verbreitet ist. Drittens impliziert der Begriff, dass ein prinzipiell richtiges Urteil über die Gruppen, auf die sich Vorurteile beziehen, möglich sei. Dadurch erscheinen diese Gruppen als naturgegebene Einheiten und die Äußernden von Vorurteilen als defizitär und unwissend. Drittens blendet der Begriff die Machtverhältnisse, in denen Vorurteile entstehen und geäußert werden, und die Funktionen, die Vorurteile darin übernehmen aus. Dadurch leistet er der Gefahr Vorschub, Rassismus zu relativieren.